Sommer Open Air 2022

Last updated 11. Juli 2022 | Sprecherinnen

Alle Infos hier!

Am 08.07, ab 15 Uhr, ist es wieder soweit und der Campus wird zum Festivalgelände!

Beim AStA Sommeropenair, wird es neben coolen Ständen, leckerem Essen und coolen Getränken ein wundervolles Lineup geben:

Wir freuen uns sehr um 17:45 Uhr als ersten Act GIRLWOMAN bei uns begrüßen zu dürfen.

Das große Ganze
Am 05.11.2021 erscheint bei Staatsakt das Debüt-Album von GIRLWOMAN. Es trägt den Titel „Das große Ganze“ und enthält 11 Songs aus den unendlichen Weiten des Pop-Alls zwischen Indie, Electronic und Future-Soul. 11 Kapitel einer großen Erzählung mit dem Wissen, dass Alles da drinsteckt, und es doch lange nicht Alles sein kann.
„Das große Ganze ist eine Liebeserklärung an die Schönheit der Dinge vor der Kulisse meines Lebens“, sagt GIRLWOMAN über ihr Album, das sie zusammen mit dem Musiker und Produzenten Rasmus Exner in ihrer Wohnung in Bielefeld im Laufe der letzten drei Jahre aufgenommen und produziert hat.
Bereits im Mai 2020 erschien ihre erste Single „Rote Riesen schlafen nicht“.
Ein somnambules Rave-Stück, das weit über die Grenzen der ostwestfälischen Stadt aufhorchen ließ. Ein pulsierender Song mit einer unnachahmlichen Stimme, die irritierend irrlichterte zwischen kindlichem Charme und erwachsenem Ausdruck.
GIRLWOMAN glaubt sowieso nicht an das abrupte Ende der Kindheit mit dem Einritt in irgendein Erwachsenenalter. Ohnehin verdrängen wir im Alltag, in einem Leben voller Terminkalender und vermeintlich zweckrationaler Entscheidungen, emotionaler Vergletscherung und Angst nur leider allzu oft das Kind in uns und verlieren uns lieber in haarspalterischen, vulgo: erwachsenen Diskussionen mit uns selbst und den anderen – bis am Ende das „Tick Tack Trauma“ steht. Noch so ein großer, vorab ausgekoppelter Song von GIRLWOMAN.

„Das große Ganze“ beginnt dagegen mit einem eher verträumten Blick durch ein „Prisma“. Ein Clubtrack. Tanzende Menschen im Nebel und Laserlicht kommen einem beim Hören in den Sinn. Obwohl der Song eigentlich eher von Einsamkeit handelt. Von merkwürdigen, halluzinogenen Lichtreflexen beim nächtlichen Umherschweifen im Dschungel der Stadt in menschenleere Gassen zwischen Glas und Beton. GIRLWOMAN singt: „Deine Haut schmeckt nach Zement“. Was für eine schöne, märchenhafte Beschreibung einer Häuserfassade. Überhaupt, es sind immer wieder die physikalischen Körper und Gebilde, die GIRLWOMAN in ihren Song-Texten fesseln: „Mein Kopf ist ein Bilderbuch mit einer gewaltigen Sammlung an Momentaufnahmen. Ich suche nach einem Zuhause in den Dingen selbst!“, sagt die Künstlerin über die Inspiration ihrer musikalischen Bilderwelten: „Strom, Linie, Form, ich fühl mich irgendwie verloren!“, heißt es an anderer Stelle in dem Song „Strom, Linie, Form“, in dem sie mit einer Geige und einer Bratsche ein ganzes Streichorchester in endlosen, nacheinander aufgenommenen Spuren im Home-Studio ersetzt. Dazu ein Drum- Computer und analoge Synthesizer. Wie groß heute nur zwei Menschen mit ihren Maschinen aus einer kleinen Wohnung in Bielefeld klingen können: Fantastisch!
Gemischt hat das Album übrigens die französische Grammy-Preisträgerin Veronica Ferraro, mit der im letzten Jahr eine künstlerische Freundschaft entstanden ist.

Sie hat dem großen Ganzen noch etwas Sternenstaub zugefügt.
Wenn wir GIRLWOMAN nach ihren musikalischen Vorlieben befragen, nennt sie die Dirty Projectors, Anohni oder Moderat genauso selbstverständlich wie Herman Van Veen oder Friedrich Lichtenstein. Auch dem Berliner Pianisten Lambert hört sie sehr gerne zu. Mit ihm zusammen ist auch der Song „Ab morgen ist alles anders“ entstanden.
GIRLWOMAN hat es sich nicht nehmen lassen, die Illustrationen des Cover-Artworks selbst zu gestalten. In der Vinyl-Edition sind es 8 verschiedene Motive auf Karton gedruckt. Das Plattencover dient hier – im Gegensatz zur formatierten digitalen Welt – als eine Art Passepartout. Darin eingelegt gezeichnete Illustrationen, die aus der Musik heraus entstanden sind. Mal monochrom, mal farbenfroh. Klare Linien und Perspektiven, immer wieder durchkreuzt von GIRLWOMANs Phantasmen. Die hohe Kunst der Abstraktion. Kinderleicht. Großer Pop!
Auch wenn ein Teil dieser Produktion während der Corona-Zeit stattgefunden hat, legt GIRLWOMAN großen Wert darauf, dass „Das große Ganze“ kein Corona-Album geworden ist. Es ist nicht mehr und nicht weniger als: Das große Ganze!

siehe: http://dq-agency.com/dq_artists/girlwoman/

Um 20:00 wird die Band TEMMIS spielen und new-wave neu aufleben lassen!

Edwin Rosen, Borninmay oder Steintor Herrenchor – wer die deutsche Musikszene intensiv beobachtet, bemerkt seit einiger Zeit sicherlich eine neue, sich auftuende Strömung. Die „Neue Neue Deutsche Welle“, so nennen es einige, seit der Begriff im Zusammenhang mit Edwin Rosen das erste Mal auftauchte. Andere empfinden es schlicht und einfach als ein musikalisches Déjà-vu in die 80er Jahre. Doch wie man es auch betitelt und bemisst, Fakt ist: Die Post-Punk- und New-Wave-Ära ist auf dem besten Weg eine neue Blütezeit zu erleben und präsentiert gerade ihre neusten Sprößlinge: Die Tübinger Band TEMMIS.

Gewinner des Hifi Klubben Bandkontest

Noch vor einem Jahr hatten Roman, Tizi, Alex und Emil aus der baden-württembergischen Studierendenstadt Tübingen weder Songs veröffentlicht, noch wirklich geplant als Band groß rauszukommen. Sie hatten einfach Spaß daran, Livemusik zu machen – und schlugen daher keine Gelegenheit aus, genau das zu tun. Als das Angebot kam, die befreundete Band Lummerland auf Tour zu supporten, war die Antwort also ziemlich schnell klar.

Doch die sechs Wochen Tournee-Leben haben schnell etwas in der Denkweise der Band geändert. Immer mehr Songskizzen wurden geschrieben, Demos aufgenommen und langsam aber sicher der Entschluss gefasst, es doch einmal ernsthaft zu versuchen. Hier kommt der HiFi Klubben #amplified-Bandcontest für Newcomer:innen ins Spiel, bei dem sich TEMMIS gegen 150 Bands durchgesetzt und die Studioaufnahme einer EP gewonnen haben – die ersten professionellen Veröffentlichungen der vier, die bis dato noch allein mit Demos von sich Reden gemacht haben.

Und voilà, hier sind sie nun, kein ganzes Jahr nach Bandgründung und präsentieren ihre Debüt-EP „Wenn du da bist“, bestehend aus drei intensiven Post-Punk-Songs auf Gitarren-Basis mit Techno-Einflüssen. Es ist immer etwas Besonderes, wenn eine Band auf deutsch textet, und so bekommen auch die Tracks von TEMMIS durch einfache, aber treffende deutsche Lyrics eine extra Portion Magie. Was sie auch in den Studioaufnahmen zudem nie vergessen haben, ist ihre ungezähmte Leidenschaft für die Live-Bühne, deren Energie man auch auf der EP in jedem Track zu spüren bekommt.

Retro-Vibes und Rastlosigkeit

Der EP-Titeltrack „Wenn du da bist“ überzeugt von der ersten Sekunde an. Er nimmt seine Hörer:innen mit auf eine Reise in die 80er Jahre, mischt den New Wave-Sound aber mit stampfendem Techno à la Kev Koko. Dieser atmosphärischen Mischung setzen TEMMIS dann spätestens mit Beginn der eingängigen Lyrics noch einen obendrauf. Die Tracks handeln von Liebe und der Überforderung damit, von Rastlosigkeit und der Unruhe in Bezug auf das eigene Leben. Diese Themen werden auch auf musikalischer Ebene durch schnelle, tanzbare Beats und übersinnliche Synthies widergespiegelt.

Die EP regt zum Tanzen an und macht das Herz aufgrund der untergründigen Emotionalität in Gesang und Sound dennoch wehmütig schwer. TEMMIS geben in ihren Songs das einmalige Gefühl, ihrer Hörerschaft in die Seele zu blicken und in ihrem musikalischen Arm aufzufangen – genau das, was wir alle hin und wieder einmal brauchen. Und jetzt, wo die Tübinger Musiker Blut geleckt haben, stehen die Chancen gut, dass wir in diesem Jahr noch einiges von den vier hören werden – sowohl auf der Live-Bühne als auch im Studio.

siehe: https://diffusmag.de/p/post-punk-trifft-auf-techno-die-tuebinger-band-temmis-veroeffentlicht-ihre-debuet-ep/
Text: Lena Klasen

Last but not least: Um 21:15: futurebae

Sich die eigene Vielfältigkeit bewahren und trotzdem einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert kreieren, gelingt den wenigsten – futurebae hingegen gehört dieser auserlesenen Gruppe seit einiger Zeit an. Nahezu selbstverständlich kombiniert sie elektronische 80s-Einflüsse, sphärische Trap-Sounds und R&B zu einem ästhetischen Klangbild – Sommerliche Dancefloor-Vibes und Pop-Ohrwürmer laden hier nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Fühlen ein. Lauwarme Nächte, die große Liebe und selbst die unantastbare Freiheit scheinen zum Greifen nah, sobald futurebae die Bühne betritt.

Erst im Jahr 2020 erscheint die junge Musikerin plötzlich auf der Bildfläche der deutschen Musikszene: “Coca Cabana” nennt sich die Single in Zusammenarbeit mit dem experimentell-orientierten Deutschrapper Dissy, deren Club-Sound mittlerweile über eine Million Aufrufe generieren konnte. Die in Berlin-ansässige Künstlerin tritt aus dem Schatten
in das Licht und überzeugt dabei von Tag Eins an. Im Oktober 2020 erscheint ihre Debüt-EP “K.T.U.L.E.S.” – “Keine Termine und leicht einen sitzen” demonstriert die zeitgeistige Newcomerin mit charmantem Augenzwinkern.

Mit ihrer unverwechselbaren Stimmfarbe und Zusammenarbeiten mit Producer Tilmann Jarmer oder dem 80er-Indie-Pop-Trio Tropikel Ldt. wird futurebae schnell zu einer der spannendsten Neuerscheinungen, die deutsche Pop-Musik im Jahr 2020 hervorgebracht hat. Ein Gespür für ein unverwechselbares Styling und das Gehör für elektronische Ohrwurm-Hits, die einer nach dem anderen ins Schwarze treffen – futurebaes Erscheinungsbild entwickelt sich schnell zum Erfolgskonzept. Im Sommer 2021 spielt sie erste Gigs, unter anderem auf dem populären Reeperbahn Festival in Hamburg oder auch in Gießen auf dem von der Band OK Kid initiierten Stadt ohne Meer Festival. Ob live oder mit
neuen Single-Veröffentlichungen im Jahr 2021 – futurebae nimmt eine Genre-flexible Rolle in der deutschsprachigen Musiklandschaft ein, nach der Fans und Kritiker:innen bislang sehnlichst gesucht haben.

Durch die Pandemie isoliert und parallel dazu noch im kreativen Schaffensprozess ihrer ersten Veröffentlichung gefangen, entsteht im letzten Jahr die neue EP “Willst du mit mir gehen?”, die im April 2022 über die Universal-Tochtergesellschaft VIRGIN Music Label & Artist Services (früher Caroline) erscheint. Erneut Seite an Seite mit Produzent Tilmann Jarmer entstehen sechs Songs, die allesamt die mentalen Prozesse einer jungen Frau begleiten, die zwischen Liebesleben, Self-Empowerment und zunehmender Verantwortung für das eigene Leben ihren Platz in der Welt sucht. Begleitet wird futurebae auf ihrer musikalischen Reise von ihrem Musiker-Kollegen Tom Thaler sowie dem Duo Hans und Hans. Der einzigen Featurepart der EP ist zudem der Hamburger Band Schorl3 zu verdanken. In dieser Gemeinschaft tritt futurebae auf “Willst du mit mir gehen?” unter anderem die Entscheidung, das emotionale Feuer nicht erlöschen zu lassen (“Fieber”) und zeitgleich den Struggle mit der eigenen Gefühlswelt endlich am Schopf zu packen (“Sowas wie ja”, “Summer Love”) – und stellt dabei am Ende des Tages fest, dass es mehr als in Ordnung ist, einfach “Überall & nirgendwo” zu sein. “Willst du mit mir gehen?” zeigt futurebae von einer persönlichen und nahbaren Seite, die zeitgleich Identifikationsfläche für eine gesamte Generation schafft.

“Diese EP ist wie mein eigener Coming-Of-Age-Film. Es geht ein bisschen um die Liebe
aber auch darum, herauszufinden, dass man sich selbst treu bleiben sollte, statt anderen zu
entsprechen. Es ist okay, nicht perfekt zu sein und es ist auch okay, wenn man mal ein
bisschen verloren ist. Zwischen den Stühlen stehen ist manchmal nervig, aber es kann auch
schön sein, nicht zu wissen, wo die Reise hingeht.”
– futurebae über ihre EP “Willst du mit mir gehen?”

Die Single “Comme Ci Comme Ca” fängt den vielleicht wichtigsten Moment in der Selbstermächtigung einer stolzen Frau ein: “Ich hab es längst kapiert, dass ich nicht so bin wie ihr, euer Bild ist ruiniert, mal’ ein Herz drauf – ich hab euch lieb” singt futurebae auf einem lockeren Beat. Im Stil eines persönlichen Mantras manifestiert sie nicht nur ihre
eigene Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Erwartungen, sie übt sich auch in ernstgemeinter Akzeptanz gegenüber eben jenen Leuten, die diese Unabhängigkeit kritisch beäugen. Sich selbst treu bleiben, wo man doch den Rest seines Lebens mit sich selbst ausharren muss, scheint die sinnvollste Entscheidung für das eigene Empowerment zu sein – selbst, wenn man anderen Leuten dafür einfach mal den Mittelfinger zeigen muss.

Und natürlich gehört zum Erwachsenwerden nicht nur die Auseinandersetzung mit sich selbst, sondern auch die mit dem eigenen Begehren. “Deine Haut” ist der Soundtrack für den Moment im Club, in dem die Scheinwerfer gedimmt werden und der letzte Lichtstrahl nur noch auf diese eine Person fällt, die zum Gegenstand der erotischen Fantasie wird. Sex-Positivity und selbstbestimmte Weiblichkeit treffen auf erotische Fantasien:: “Du bist alles was ich brauch’, also zieh mich aus, also zieh mich bitte raus in den Rausch”, säuselt futurebae ihren Zuhörer:innen ins Ohr, während das langsame, basslastige Instrumental die sexuell-aufgeheizte Atmosphäre nicht nur spür-, sondern auch hörbar macht.

Text: Nelleke Schmidt

Also: Save the date – Denn das wollt ihr nicht verpassen 🤩

(Das Sommeropenair ist kostenlos, für die Aftershowparty gilt ein Eintritt von 5 Euro)