Ausschreibung Sommersemester 2023
Liebe Studis! Die Alternative Lehre ist der Ort für autonome und kritische Bildung! Hier habt ihr die Möglichkeit, Lehre selbst zu gestalten und zu erleben, damit aber auch euch und andere zu bilden. Auch im kommenden Semester wird die Alternative Lehre wieder stattfinden. Das Leitthema ist dieses Mal Emanzipation & Aufklärung.
In den alternativen Lehrveranstaltungen soll Studierenden die Möglichkeit geboten werden, Themen zu vertiefen, welche in der Lehre vielleicht aktuell nicht ausreichend Raum finden oder aber aus einer Perspektive betrachtet werden sollen, die in dem universitären Mainstream nicht vorkommt. Die Alternative Lehre ist dabei ein vom AStA organisierter Rahmen, in dem Studierende aller Fächer ihre Bildung selbst in die Hand nehmen können. Ziel ist es, kritische Selbstbildung zu ermöglichen, um der Studierendenschaft so die Möglichkeit nach autonomen Lehren und Lernen zu geben. Abseits von Leistungszwängen und Prüfungsdruck, können hier auch randständige, darum aber nicht weniger wichtige Perspektiven ihre Beachtung finden, die im regulären Lehrbetrieb keinen Platz haben. Die Alternative Lehre will also einen Gegenpol dazu schaffen – eine Alternative eben.
Die Alternative Lehre findet dieses Semester nun schon zum sechzehnten Mal statt und die Erfahrung der vergangenen Semestern hat gezeigt, dass es gerade die Seminare und Veranstaltungen hier sind, die eine nachhaltige Beschäftigung mit Theorie ermöglichen und aus denen mit am meisten gezogen werden kann.
Durch die gleichberechtigte Diskussion zwischen der*dem Lehrenden mit den Teilnehmer*innen, können alle Beteiligten ihre Perspektive erweitern und neue Ansichten gewinnen. Dadurch, dass keinerlei Zwang oder Druck besteht, wird rein interessengeleitete Bildung erlebbar gemacht. Nehmen wir unsere Bildung selbst in die Hand und werden proaktiv und kreativ!
Wir suchen nun engagierte Studis, die alternative Lehrveranstaltungen zu spannenden und aktuellen Themen geben möchten. Die Form der Veranstaltung, ob sie allein oder mit mehreren angeboten wird und wie oft sie stattfinden soll, sowie das Format – bestimmt ihr selbst.
Um eine Alternative zum oft gehetzten Lehrbetrieb zu bieten und die Gelegenheit zu schaffen, sich Inhalte gemeinschaftlich und auf Augenhöhe anzueignen und zu diskutieren, möchten wir einen guten Rahmen schaffen und ein vielseitiges alternatives Lehrprogramm aufstellen. Die Organisationsarbeit für Räume, Zeitpläne, die Bewerbung des Lehrangebotes usw. übernehmen wir. Für euren zeitlichen Aufwand erhaltet ihr eine Entschädigung, die am aktuellen AStA-Stundensatz orientiert ist und bis zu zwei Lehrende sowie Vor- und Nachbereitungszeit beachtet. Die Unkosten für Material übernehmen wir ebenfalls – ihr könnt euch also ganz auf eure Inhalte konzentrieren!
Also, bewerbt euch mit eurem Seminarvorschlag und fördert die kritische Auseinandersetzung mit relevanten Inhalten an der Universität! Die Veranstaltungen können dabei von allen Studierenden der Uni angeboten werden, sofern das inhaltliche Konzept schlüssig ist. Füllt dazu einfach das Formular unten auf der Seite aus oder schickt uns euer Konzept an . Bewerbungsschluss ist der 05. März, sodass eure Veranstaltung schon in der ersten Vorlesungswoche starten können.
Das Leitthema im Sommersemester 2023 ist „Emanzipation & Aufklärung“
„Emanzipation & Aufklärung“?! Was soll das denn, fragt ihr euch? Nun, zu aller erst heißt das nichts anderes als aktiv zu werden und selbstbestimmt ins Handeln zu kommen. Während die Uni immer bürokratischer wird, unsere Bildung in Formulare, Regularien und eine Vielzahl von Ausschüssen gestopft wird, möchte die Alternative Lehre euch die Chance geben, euch wirklich interessengeleitet und vor allem selbstständig zu bilden.
Diesen Gedanken unterstreicht das diesjährige Thema auf besondere Weise.
Der Begriff der Emanzipation soll auf der einen Seite die eigene Entwicklung betonen, die als Ziel einen selbstständigen, unabhängigen Standpunkt hat. Auf der anderen Seite steht Emanzipation aber auch für die Befreiung sozialer Gruppen und beschreibt hier deren Bewegung aus einer randständigen Position in die Mitte der Gesellschaft. Gemeint ist damit also eine Selbstbefreiung und -ermächtigung.
Auch die Alternative Lehre möchte diese Ziele fördern und euch ermutigen, euch in euern Formaten mit Dingen auseinanderzusetzen, die für eine positive Entwicklung und für ein mehr an Freiheit und Gleichberechtigung einstehen.
Mit dem Begriff der Aufklärung können ganz unterschiedliche Assoziationen verbunden sein. Zentral ist die Befähigung des Individuums, durch Vernunft einen eigenen Willen auszubilden, der es zu einem selbstständigen, mündigen und handlungsfähigen Subjekt macht. Damit korrespondiert das Ziel der Aufklärung mit dem der Emanzipation, wenn sie wie diese nach Freiheit, Gleichheit und Selbstbestimmung strebt.
Über etwas aufklären kann aber auch bedeuten, tabuisierte, also gesellschaftlich gemiedene Themen zu behandeln. Auch das trifft eins der Ziele der Alternativen Lehre, nämlich randständigen Themen einen Ort zu geben. Diese Facette des Begriffs soll dazu ermutigen, auch ebensolche Tabus anzugehen und in die Mitte unserer Aufmerksamkeit zu bringen.
All diese verschiedenen Aspekte der beiden Begriffe können in euren Veranstaltungen aufgegriffen werden. Sei es ein Lesekreis, der Theorien der Selbstermächtigung anschauen möchte, sei es ein Seminar, das historische Emanzipationsbewegungen oder das Scheitern der Aufklärung in der Moderne untersuchen möchte oder sei es ein Workshop, der Möglichkeiten aufzeigen möchte, wie wir in bestimmten Feldern Handlungsmacht erhalten. Dies soll natürlich nur die Bandbreite illustrieren und als Beispiel und Inspiration dienen.
Werdet kreativ, seid kritisch und bewerbt euch mit eurem Konzept!
Die Bewerbungsfrist ist um. Das Programm für das kommende Semester ist gerade in der Planung und wird demnächst hier und auf myStudy veröffentlicht.